Das komplexe Wirken und Wesen der Frau

Die Frau von heute ist eine wahre Meisterin in der Kunst des Multitaskings. Sie jongliert mit verschiedensten Rollen und trifft täglich unzählige Entscheidungen. Als Mutter, Partnerin, Tochter, Freundin, Arbeitnehmerin oder Unternehmerin, Hausfrau, Köchin, Netzwerkerin und vieles mehr – sie wirkt oft gleichzeitig auf mehreren Ebenen und wechselt permanent zwischen ihren verschiedenen Rollen hin und her. Der Energieaufwand und die Konzentration, die dies erfordert, sind enorm. Der Kraftakt zwischen Arbeit, Familie und dem persönlichen Innenleben kann überwältigend werden und dazu führen, dass sich immer mehr Überforderung im Laufe der Zeit aufbaut. 

Das Abgleiten in den Erschöpfungstrichter
Die Folge dieses multidimensionalen Agierens einer Frau führt bei vielen dazu, dass sie unbemerkt Stück für Stück immer tiefer in die Stressspirale rutschen. Die Metapher eines Erschöpfungstrichters erklärt ganz gut, wie praktisch jeder von uns zum Ausbrennen geraten kann:
Der oberste Kreis steht für Vitalität und Ausgeglichenheit. In dem Maße, wie die Belastungen des Alltags steigen, neigen viele von uns dazu, bestimmte Dinge aufzugeben, um sich auf das scheinbar Wesentliche zu konzentrieren. Dadurch verengt sich unser Leben, wir rutschen tiefer in den Trichter, in den Bereich: Schlafprobleme, Energiemangel, körperliche Beschwerden. Und dennoch verzichten wir weiterhin auf die Dinge, die uns seelisch am meisten nähren. Mit dem Ergebnis, dass schließlich nur Arbeit und andere Stressfaktoren übrig bleiben und kaum etwas, was unser Herz höher schlagen lässt. Depressive Verstimmungen und Erschöpfung sind die unausweichliche Folge, wenn der Trichter uns unten ausspuckt. Dann sind wir nur noch ein Schatten unserer Selbst.

Der Wettbewerb der inneren Anteile und die Folgen
Doch nicht nur äußerlich hat die moderne Frau eine Vielzahl von Rollen zu erfüllen, sondern auch innerlich findet ein lebhafter Diskurs statt. Unsere facettenreichen, inneren Anteile kämpfen um die Hauptrolle. Da sind die Liebende, die Sehnsüchtige, die Perfektionistin, die Hilfsbereite, die Bescheidene, die Melancholische, die Hoffende, die Abenteurerin, die Ängstliche und viele mehr. Jeder Anteil möchte im Vordergrund stehen und sein Bedürfnis erfüllen. Diese inneren Streitdialoge können ebenso zu Überlastung führen. Ja, wir Frauen sind facettenreich und tiefsinnig. Doch manchmal verlieren wir den Überblick und die Regie. Dann bleibt inmitten all dieses komplexen und komplizierten Wirkens in unserem weiblichen Innenleben wenig Zeit und Raum für die eigene Reflexion und Selbstfindung.

Der Weg zur Selbstliebe und Ausbalancierung der Rollen
Doch wie können wir diesem Dilemma entkommen? Wie finden wir zurück zu uns selbst und lernen, uns selbst wieder zu verstehen und zu mögen? Die Antwort liegt in unserem sozialen und empathischen Wesen. Als Frauen tendieren wir dazu, uns stets zurückzunehmen und unsere eigene Bedürfnisse hintenanzustellen. Doch wenn wir unsere Macht und Stärke abgeben, werden wir uns selbst nicht gerecht. Anstatt darauf zu warten, dass andere uns sehen und unsere Bedürfnisse erkennen, dürfen wir uns selbst Empathie entgegenbringen. Und Selbstliebe – in aller Munde und inflationär gebraucht. Doch Liebe sich selbst entgegenzubringen ist weder egoistisch noch eine Modeerscheinung, sondern eine notwendige Voraussetzung für persönliches Wachstum und Lebensfreude. 
Wie kann das aussehen? Die meisten haben gute Vorbilder im Alltag, die uns inspirieren dürften: unsere Partner und Kinder – von ihnen können wir fabelhaft abschauen, wir gut und gern sie sich selbst mit aller Selbstverständlichkeit wichtig nehmen und an erster Stelle setzen mit ihrem Bedürfnis. (Staunst du nicht auch manchmal darüber?)

Wenn es uns Frauen mehr gelänge, den Scheinwerfer auf uns selbst zu richten, würden wir mehr Selbstmitgefühl entwickeln, könnten unsere Gefühle besser validieren und dadurch resoluter werden. Wir bekämen ein Gefühl dafür, was unser Geist, Körper und unsere Seele benötigen – damit wir uns endlich ausgeglichener, erfüllter und lebendiger fühlen.

Eine Auszeit für Frauen
Ruhe, Reflexion und Selbstfürsorge sind für ein Leben im Gleichgewicht von größter Bedeutung. Indem wir uns selbst Zeit und Raum geben, können wir unsere inneren Anteile erkennen und akzeptieren. Wir können bewusst entscheiden, welche Stimmen die Hauptrollen spielen dürfen und welche vielleicht etwas in den Hintergrund treten sollten. Es ist ein Weg, der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung erfordert, aber die Belohnungen sind groß.

Eine Auszeit ermöglicht es uns, uns selbst wieder zu spüren, Klarheit zu finden und unsere einzigartige Weiblichkeit zu feiern. Es ermöglicht uns, unsere Energie wieder aufzuladen, unsere Gelassenheit zurückzugewinnen und uns selbst wieder kraftvoll und lebendig zu fühlen.

Das Ausüben von Aktivitäten, die Freude bereiten, wie Entspannung, Bewegung, Meditation oder Zeit in der Natur zu verbringen, kann dabei helfen, eine tiefere Verbindung mit sich selbst aufzubauen. Und wir entdecken die Leichtigkeit und das Sich-Lebendig-Fühlen wieder für uns.

Regelmäßige Auszeiten sind demnach keine Luxusgüter, sondern eine Notwendigkeit, um einen gesunden Geist, Körper und Seele aufrechtzuerhalten. Das können Momente mit freudebringenden Tätigkeit sein und / oder Freunden. Weitere Möglichkeit den Selbstwert zu stärken und Inspiration zu erfahren, bieten Coaching und natürlich unsere freileben-Auszeiten frauen-auszeit.com.

Ja, unsere komplexe, sensitive weibliche Persönlichkeit stellt zweifellos eine Herausforderung dar. Doch sie bietet auch die Möglichkeit, unsere eigene Stärke und Vielfältigkeit zu entdecken und anzuerkennen. Indem wir uns Zeit für Reflexion und Selbstliebe nehmen, können wir unsere Rollen besser austarieren und ein erfülltes Leben führen. 

Sich um sich selbst zu kümmern ist eine Revolution und ein Akt der Selbstbefähigung, der uns Frauen als auch unserem Umfeld zugutekommt. Ich wünsche uns mehr Mut, um für uns selbst einzutreten und unser faszinierendes Wesen zum Strahlen zu bringen. 

„Und wenn du den Eindruck hast,
dass das Leben
ein Theater ist,

dann such dir
eine Rolle aus,

die dir so richtig
Spaß macht.“

William Shakespeare

 
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